Banana Pi BPI-M6: Ersteinrichtung und Hochladen eines Images
Allererster Test des Banana Pi BPI-M6
Im letzten Artikel habe ich die Hardware-Features des Banana Pi BPI-M6 mit denen des Raspberry Pi 5 verglichen. Beide sind hardwaretechnisch exzellent ausgestattet und dürften sich in der Performance nicht all zu viel nehmen.Heute will ich den Banana Pi einmal testen. Als allerersten Test schließe ich den Banana Pi BPI-M6 einfach mal so an meinen Monitor über HDMI Out (TX) an und versorge den Banana Pi mit meinem USB-Ladegerät, bei dem ich mal gemessen habe, dass es 3.1 Ampere bei 5 Volt schafft. Das sollte reichen.
Die beiden HDMI-Ports des Banana Pi BPI-M6 sind als Mikro-Version ausgeführt und sie liegen dicht beieinander. Ohne einen schmalen HDMI-Micro-zu-normal-Adapter mit Kabel oder einem HDMI-Micro-zu-normal-Kabel werde ich nicht beide HDMI-Port gleichzeitig anschließen können.
Die Micro-HDMI-Adapter mit schmalem Stecker am Kabel sind bereits bestellt, allerdings wird das noch ein wenig dauern, bis die über AliExpress aus China da sind. Wer es eilig hat, kauft sich so einen Adapter als Raspberry Pi HDMI Adapter für ca. 6 bis 8 Euro das Stück für etwa den zwei- bis dreifachen Preis aus einem deutschen Shop.
Ich habe derzeit nur einen "kurzen" HDMI-Micro-Adapter (ohne Kabel) und ein normales HDMI-Kabel da. Zum Glück ist der Adapter schmal genug, so dass ich nebenan gerade so noch den USB-C-Stecker für die Stromversorgung einstecken kann, ohne das etwas verkantet.
Ohne die entsprechenden Adapter kann man nicht HDMI-In und HDMI-out gleichzeitig anschließen, darum am besten beim Kauf gleich mitbestellen. Und bitte keine zu breiten Stecker mit Gewalt einstecken, denn so einen Micro-HDMI-Port auszutauschen wäre kein Spaß bei dem stark bestücktem Board des BPI-M6.
Als ich dem Banana Pi BPI-M6 Strom gebe, wechselt mein Monitor bzw. mein HDMI 5-to-1-Switch automatisch von Quelle 1 (PC) auf Quelle 2 (BPI-M6), doch dann bleibt der Bildschirm schwarz und es kommt nur eine "No Signal" Meldung. Das ist aber erst einmal kein Grund zur Besorgnis. Ein Raspberry Pi zeigt ja auch nichts an, solange keine bootfähige SD-Karte eingesteckt ist. Aber ich dachte mir, vielleicht kommt ja ein Logo oder es lädt eine Standardsoftware, schließlich verfügt der Banana Pi BPI-M6 ja über 16 GB eMMC Speicher auf dem Board. Da könnte ja schon etwas im Auslieferungszustand gespeichert sein.
Als nächstes versuche ich eine für den Raspberry Pi angefertigte Micro-SD-Karte mit RetroPi und auch Desktop-Raspbian, aber leider bleibt auch hier der Bildschirm schwarz. Außer dass sich der Banana Pi BPI-M6 rund 400 mA gönnt und die rote LED leuchtet, tut sich nichts. So einfach ist es also leider nicht. Der Support bei Banana Pi bestätigt mir dann auch, dass der Banana Pi mit Raspberry Pi-Images nicht kompatibel sind, also man nicht einfach davon booten kann.
Ersteinrichtung des Banana Pi BPI-M6
Also stecke ich den Banana Pi an eine USB-Buchse an meinem Windows PC an.
Es wird auch ein "VS680 S/N..."-Gerät erkannt, aber wenig überraschend findet Windows kein Treiber dafür.
Witzig auch die Seriennummer "12345678A" meines M6-Boards. Das liegt wohl daran, dass ich ein frühe Revision des Banana Pis habe und dass da alle noch eine Dummy-Nummer haben, vielleicht ändert sich das noch. Im Senary-Tool (kommt gleich) kann man auch eine Seriennummer eintragen, vielleicht ist das diese hier. Das habe ich aber noch nicht ausprobiert.
Wir müssen laut Get-Started-Anleitung auf der Banana Pi Homepage auch erst das SenarySocSystemTool, auch "USB Burning Tool" genannt herunterladen, starten und damit ein Image auf das eMMC "brennen", bevor etwas geht. Ohne ein Image bleibt der Bildschirm mangels Firmware schwarz, so wie ein Raspberry Pi ohne Image auf µSD-Karte.
Das Zip-File ist nur ein Setup, dass anfänglich seinen Dienst unter meinem Windows 7 verweigert. Es ist wohl für Windows 10 ausgelegt oder es liegt daran, dass mein Windows mit den ganzen SDKs ein wenig besonders ist. Aber nachdem ich die Kompatibilitätseinstellungen für Windows 7 in den Eigenschaften des Setups gesetzt habe, funktioniert es und lässt sich in den gewählten Ordner installieren. Bei der Installation huschen Dateinamen wie "ffmpeg.exe", aber auch etwas mit chinesichen Zeichen vorbei. Das wird spannend, ob das klappt...
Abschnitt für die alte, chinesische Version (klicken, um diesen Abschnitt auf- und zuzuklappen)
Kurz vor Abschluss gibt es noch einmal eine Überraschung:
Leider bin ich aber der chinesischen Sprache nicht mächtig. Aber es gibt ja zum Beispiel Google Lens. Die Internet-Version davon erzeugt nur matschige, unlesbare Texte in Bildern, aber auf dem Smartphone kann man es dann gebrauchen. Jetzt sehe ich klarer:
Na klar will ich die USB-Treiber installieren, also bleiben die Häkchen gesetzt. Das Tool selbst ausführen muss noch nicht sein. Wir können es also bei den Standardeinstellungen belassen und klicken auf "Finish".
Danach will das Tool noch zwei Treiber installieren:
Dummerweise poppt auch gleich eine Fehlermeldung auf:
Dumm gelaufen, wenn man noch Windows 7 hat, denke ich mir. Mit Windows 10 hätte ich die Probleme wahrscheinlich nicht.
Manuelle Treiber-Installation unter Windows 7
Allerdings finde ich im dem Verzeichnis, wo das Setup das Tool hininstalliert hat, eine "DPInst64.exe", die doch verdächtig nach dem ausschaut, was oben als "USB-Boot-USB-Treiber" bezeichnet wird: Verzeichnis von D:\Program Files (x86)\SenarySocSystemTool\Syna_WinUSB_Driver
02.11.2023 07:51 <DIR> .
02.11.2023 07:51 <DIR> ..
20.11.2018 04:57 6.148 .DS_Store
02.11.2023 07:51 <DIR> amd64
07.05.2010 20:52 930.272 DPInst64.exe
02.11.2023 07:51 <DIR> ia64
25.11.2022 11:19 18.479 Syna_WinUSB.cat
25.11.2022 11:19 14.957 Syna_WinUSB.inf
02.11.2023 07:51 <DIR> x86
Ein Treiber namens "APSE_WinUSB_Release (WinUSB) USB (07/20/2012 3.3.2.3)" wurde installiert. Das entsprechende Gerät taucht auch im Geräte-Manager als fehlerfrei auf, wenn ich den M6 in den Bootmodus versetze (dazu gleich):
Und im dem Verzeichnis daneben finde ich eine weitere "DPInst64.exe", die doch verdächtig nach dem ausschaut, was oben als "Android-USB-Treiber" bezeichnet wird:
Verzeichnis von D:\Program Files (x86)\SenarySocSystemTool\UsbDriver
02.11.2023 07:51 <DIR> .
02.11.2023 07:51 <DIR> ..
02.11.2023 07:51 <DIR> amd64
05.09.2022 09:42 11.151 androidwinusb86.cat
05.09.2022 09:42 11.187 androidwinusba64.cat
12.02.2018 17:05 5.917 android_winusb.inf
07.05.2010 20:52 930.272 DPInst64.exe
02.11.2023 07:51 <DIR> i386
05.09.2022 09:42 17.391 package.xml
05.09.2022 09:42 64 source.properties
Das SenarySocSystemTool ausführen
Auch das Tool ansich finde ich auf meiner Festplatte als "SenarySocSystemTool.exe". Dort liegt auch die "SOC烧写工具使用说明.docx", wohl eine Anleitung im Microsoft-Word-Format für das Tool, allerdings alles in bezauberndem chinesisch. Ich habe das Dokument mal maschinell zu deutsch übersetzen lassen. Ihr könnt es hier als SenarySocSystemTool-Anleitung-deutsch.zip downloaden. Danke für die Erlaubnis dafür an die Banana Pi Organisation. Inzwischen wird übrigens auch die englischsprachige Anleitung als "SOC Usb Tool Manual.docx" mitgeliefert.Führen wir das Senary-SoC-System-Tool also aus:
Abschnitt für die alte, chinesische Version (klicken, um diesen Abschnitt auf- und zuzuklappen)
Keine große Überraschung ist es dann, dass sich auch das Tool ansich auch auf chinesisch präsentiert. Auf Nachfrage habe ich herausbekommen, dass dies hier nur eine frühe Version ist, an einer englischen Version des Programmes wird gearbeitet und sollte bei breiter Markteinführung des Banana Pi BPI-M6 zur Verfügung stehen.
Ich habe mal die einzelnen Buttons ins deutsche übersetzt und die Übersetzung daneben geschrieben.
Damit und mit dem Hintergrundwissen, dass dies das Tool ist, mit dem Images in das 16 GB große eMMC des Banana Pi BPI-M6 geschrieben werden, kann man das Tool durchaus bedienen.
Das Senary-Tool, das inzwischen auch eine englische Anpassung erfahren hat, dient dazu, Images in das 16 GB große eMMC des Banana Pi BPI-M6 geschrieben werden. Das eMMC-Image ist im Grunde das gleiche wie das Image auf der µSD-Karte eines Raspberry Pi, nur dass ein Raspi kein eMMC hat und immer von µSD-Karte booten muss. SD und eMMC basieren beide auf der Flash-Technologie, wobei eMMC meist schneller ist als SD, aber nicht so schnell wie SSD.
Mit dem Tool wollen wir also ein Image auf das eMMC des Banana Pi BPI-M6 schreiben. Dazu müssen wir natürlich erst einmal ein passendes Image auswählen (auf den "Durchsuchen" klicken und ein Image auswählen. Zur Zeit gibt es laut Wiki (Abschnitt Image Release) nur das Android Image, das man sich bei Google Drive herunterladen kann.
Ich gehe davon aus, dass später noch mehr Images folgen werden. Ein Blick hin und wieder auf die Wiki-Seite könnte sich also lohnen. Das es da bereits einen Abschnitt "Linux" gibt, der noch gefüllt ist, verheißt, dass dort eventuell bald ein Link zu einem Linux-Image auftaucht. Und eine Nachfrage von mir an die Banana Pi Organisation bestätigte dann auch, das man an einem Linux-Image arbeitet, dass man daran arbeitet und ein Image bald herauskommen wird.
Dann würden wir abschließend unten rechts auf "Image brennen" klicken, um das Image auf den Banana Pi BPI-M6 zu schreiben. Würden, weil uns das chinesisch unten in der Mitte erklärt, dass das Gerät nicht erkannt wurde. Wie kann das sein? Der Treiber wurde doch erfolgreich installiert.
Die schnelle Hilfe, bzw. deren Übersetzung könnte uns weiterhelfen:
1. Rufen Sie den UBOOT-Modus auf:
Methode 1 – Drücken Sie die USBBOOT-Taste > Drücken Sie die RESET-Taste – > Lassen Sie die RESET-Taste los – > Lassen Sie die USBBOOT-Taste los.
Methode 2 – Drücken Sie die USBBOOT-Taste ? Schalten Sie die Platine ein – > Lassen Sie die USBBOOT-Taste los
2. Verlassen Sie den UBOOT-Modus: Methode 1 – Drücken Sie die RESET-Taste -> Lassen Sie die RESET-Taste los; Methode 2 – Schalten Sie die Karte erneut ein. 3. Wenn Sie MDK Recovery programmieren, wählen Sie zuerst UBoot und wechseln Sie dann in den UBOOT-Modus, andernfalls können Sie nicht mit der Programmierung beginnen Modus.
4. So identifizieren Sie den USB-Anschluss bei der ersten Verwendung: Schließen Sie das Gerät an und versetzen Sie es in den UBOOT-Modus. Nachdem das Tool das Gerät anzeigt, notieren Sie die Bindungs-ID.
5. Nach jeder Programmierrunde werden die Ergebnisse in der Tabelle rechts angezeigt. Erfolgreiche Geräte werden in Schwarz und ausgefallene Geräte in Rot angezeigt.
6. Fügen Sie alle zu aktualisierenden Geräte ein, wechseln Sie in den UBOOT-Modus und beginnen Sie dann mit der Programmierung
7. Bitte rufen Sie den UBOOT-Modus erneut auf. Das Gerät muss vor [Programmierung starten] abgeschlossen sein, sonst kann die Programmierung des Geräts nicht gestartet werden.
Aha! Wir müssen also unseren Banana Pi BPI-M6 selbst auch noch in den Programmiermodus versetzen. Eine Sicherheitsmaßnahme, damit man nicht aus Versehen den eMMC überschreibt. Dazu einfach den Taster "USB" gedrückt halten und dann das USB-Kabel erst in den PC stecken (und damit mit Strom versorgen), oder wenn das Kabel schon steckt und der Pi unter Strom steht, den "USB"-Taster halten und den Reset-Taster ("RST") kurz drücken, dann den USB-Taster wieder loslassen.
Beide Taste befinden sich auf der Seite des Pi-Boards mit dem 40-poliger GPIO-Header. der USB oben rechts zwischen USB-C-Buchse und HDMI-Out-Buchsen, der Reset Taster schräg rechts unterhalb; unter der USB-C-Buchse und links von dem weißen LCD-Anschluss. Die Taster sind echt winzig und man muss aufpassen, dass man mit dem Fingernagel nicht abrutscht.
Leider funktioniert das scheinbar nicht richtig bei mir. Selbst nach Versetzen in den USB-Boot-Modus und Neustart des Tools heißt es immer noch "Gerät nicht erkannt" (auf chinesisch).
Ursachenforschung und Debugging
Vielleicht liegt es ja daran, dass ich noch Windows 7 benutze. Obwohl es funktionieren sollte: der Treiber "Synaptics IoT: Tools package USB Driver for VS680 Boot Device" ist doch installiert, wird im Geräte-Manager angezeigt und sagt dort unter Eigenschaften "Das Gerät funktioniert einwandfrei."
Jetzt bin ich ein wenig ratlos, weil ich dem Banana Pi BPI-M6 bisher nur ein schwarzes HDMI-Bild entlocken konnte, oder anders gesagt nichts. Mein brandneuer BPI-M6 wird doch nicht defekt sein?
Auf dem BPI-M6-Board entdecke ich nahe der äußersten USB-Buchse einen drei-poligen Header mit der Bezeichnung "G RX TX". Könnte das für "Ground, Receive, Transmit" und damit für ein serielles Interface stehen?
Vom ESP32 kennt man ja das Verhalten, dass über den seriellen Port hilfreiche Debug-Informationen ausgegeben werden, auch bei fertigen Modulen wie dem TTGO ESP32 VGA32 Board oder dem ESP32-Cam Baord.
Zuerst bin ich ein wenig irritiert, dass es hier keinen VCC oder 3V3 Port für eine Stromversorgung gibt, aber nach ein bisschen überlegen kommt mir der Gedanke, dass ich das nur von meinen Serial Adaptern gewohnt bin und es eigentlich nicht nötig ist.
Im Grunde reicht nämlich eine Leitung (TX), die eine Spannung gegen Ground (G) ein und ausschaltet, um das nötige Bitmuster zu übertragen.
Trotzdem möchte ich lieber auf "Nummer Sicher" gehen und schließe das Board an mein Oszilloskop an. Nach einem Druck auf den Reset-Taster sollte das Board auf TX munter vor sich hin senden. Zumindest eine kurze Einschaltmeldung erwarte ich.
Doch nichts. Das Oszi zeigt bei einem Reset nur ein kurzes Low-High an und dann ist lange Ruhe bzw. es kommt nichts mehr. Genau das selbe Verhalten, wie wenn ich mittels des USB-Tasters in den Boot-Modus gegangen bin.
Mehr aus Neugier drücke ich auch den SPI-Taster. Und hey: hier tut sich was im Oszillogramm. Hier schlägt was aus, das aussieht wie ein Signal.
Da sich die Spannung im verträglichen Bereich befindet, schließe ich das TX und G vom BPI-M6-Board an RX und GND meines FTDI-Adapters an, mache ein Terminalfenster mit den Einstellungen "115200 bps, 8N1" auf meinem PC auf und drücke und halte ich den SPI-Taster und drücke dann kurz nochmal Reset.
Und wahrlich: ich erhalte eine lesbare Ausgabe:
bg7 a0 erom: release id 0x6ffcd41, commit time Fri Aug 12 02:07:49 2022 -0700
bg7 a0 hal : release id 0x731c206, commit time Tue Nov 15 21:29:55 2022 -0800
Enter PI Command Loop...
build-in module: release id 0x64ca76b, commit time Wed Nov 2 02:06:34 2022 -0700
Load sysinit
Start ACPU
init cpupll 400MHz
init mempll 3733MHz
init 4GB DDR, lib version r68332
DDR type is LPDDR4X, load LPDDR4X table.
DHL:v0p93 PT:v0p93 ID:0x23
asking BCM to load ddr phy fw.
DDR PHY firmware loading is done.
asking BCM to load ddr phy fw.
DDR PHY firmware loading is done.
asking BCM to load ddr phy fw.
DDR PHY firmware loading is done.
asking BCM to load ddr phy fw.
DDR PHY firmware loading is done.
asking BCM to load ddr phy fw.
DDR PHY firmware loading is done.
asking BCM to load ddr phy fw.
DDR PHY firmware loading is done.
asking BCM to load ddr phy fw.
DDR PHY firmware loading is done.
hw_init done
custom table done
asking BCM to load miniloader.
try to verify flash miniloader
init syspll 800MHz
Miniloadebrc: m_tzex tlon:ad reer!le
Fe iinid sh0xe3d 9etobf 9lo4,ad c oBCmmM itk ertinemel !
0i RKAEugK _I1D2 0(b1y:4t4e[:036: 7]2)02 2= 0-00700000F
0000000000
ULT (byte[0:7]) = 43111a826e719115
Chip version = 0x01
Leakage ID = 1705
i2c status:0x00000750, send_num:1 (expect:1), recv_num:0 (expect:1)
tx abort source:0x801000
bit12:lost arbitration
MMC is SD
gpt header data corrupted!
get gpt error!
...
ULT (byte[0:7]) = 43111a826e719115
Chip version = 0x01
Leakage ID = 1705
i2c status:0x00000750, send_num:1 (expect:1), recv_num:0 (expect:1)
tx abort source:0x801000
bit12:lost arbitration
MMC is SD
emmc_wait_card_detect: No card present
Okay. Ich habe jetzt das gute Gefühl, dass mein BPI-M6 nicht total kaputt ist, aber so richtig weiter bringt mich das an dieser Stelle nicht.
Die 1.5 Gigabyte Daten aus dem eMMCimg-Verzeichnis einfach auf eine FAT32-formatierte µSD zu kopieren bringt mich auch nicht weiter. Ich bekomme wieder nur ein
gpt header data corrupted!
get gpt error!
Probieren wir es auf einem anderen PC
Auch wenn der Treiber auf meinem Window 7 PC einwandfrei zu laufen scheint. Vielleicht liegt es ja doch irgendwie an diesem PC. Denn im Banana Pi Forum haben andere wohl schon ein Image ohne weitere Probleme gebrannt.Ich versuchte es erst einmal mit einem Windows 10 System, weil ich annahm, das das Tool vielleicht nicht für ältere Windows Version wie Windows 7 taugte. Auf einem Acer Tablet mit Windows 10 hatte ich aber auch kein Glück. Die Installation klappte zwar, allerdings nicht die der Treiber. Und das Senary-Tool ließ sich dann auch nicht starten, angeblich nicht mit dem Betriebssystem kompatibel. Seltsam.
Und es funktioniert doch!
Erfolgreich war ich dann schließlich auf einem älteren Toshiba Notebook mit Windows 7. Das verfügt über ein Touchpad von Synaptics und vielleicht deshalb ;) fühlte sich das Senary / Synaptics - Tool heimisch und wohl, ließ sich ohne Komplikationen installieren, ebenfalls die beiden Treiber direkt aus dem Setup heraus. Danach startete es anstandslos und fand auch gleich mein Banana Pi BPI-6M-Board.Die Schrift unten in der Mitte ist nicht mehr rot, ist chinesisch (bzw. jetzt englisch) für "1 Gerät gefunden" und unter Port 1 wird jetzt auch etwas angezeigt, das mit der ID "6-3" bezeichnet wird. Jetzt nur nicht den verführerischen Button "[chin.] eMMC" (engl. "Erase") klicken! Das chinesische steht nämlich für "löschen". Der grüne Button links löscht das eMMC nur. Stattdessen drücken wir den Button unten rechts "Run" bzw. "Start Burn", der ist für's Hochladen bzw. "brennen" zuständig.
Es grätscht uns allerdings eine gefährlich aussehende Meldung mit viel rotem Text dazwischen:
Abschnitt für die alte, chinesische Version (klicken, um diesen Abschnitt auf- und zuzuklappen)
Übersetzt weicht der Schrecken dann aber schnell:
Titel: Bestätigen Sie den Bildpfad
Bitte bestätigen Sie, dass der Image-Pfad korrekt ist. Ein falscher Image-Pfad führt dazu, dass Sie nach dem Brennen nicht auf das System zugreifen können. Sie müssen das Image erneut brennen, um es wiederherzustellen.
[Pfad ändern] [Weiter programmieren]
[] Keine Erinnerung mehr, einfach direkt in der Zukunft programmieren
---freundliche Erinnerung---
Wählen Sie, um den Pfad zu ändern: Kehren Sie zur Hauptoberfläche zurück, um den Bildpfad erneut auszuwählen, und klicken Sie dann auf die Schaltfläche, um das Brennen des Bildes erneut zu starten.
Wählen Sie „Weiterbrennen“: Starten Sie dann direkt das Brennen des Bildes
Abschnitt für die alte, chinesische Version (klicken, um diesen Abschnitt auf- und zuzuklappen)
Der Balken kommt schließlich bei 100% an. Firmware erfolgreich geflasht!
Auf dem Notepad klappte der Upload der Firmware mit dem Android-Image von der Banana-Pi-Site auf das Board also auf Anhieb. Alles völlig reibungslos und wie man sich das wünscht. Wenn man denn einen Computer und Windows hat, das passt. Hier scheint mir das Senary-Tool doch ein bisschen wählerisch zu sein.
Da habe ich anfangs wohl ein bisschen Pech gehabt. Aber schließlich hat es ja doch geklappt. Das ich den umständlichen Weg gegangen bin hat den Vorteil, dass ich wieder einiges über den Banana Pi BPI-6 erfahren und gelernt habe.
Zum Beispiel über die Debug-Meldungen über die serielle Schnittstelle nach Reset. Die Debug-Ausgabe bleibt übrigens leer, wenn man Reset, USB und Boot gleichzeitig hält, man also in den Boot-Modus geht; und dann Reset wieder loslässt und dann USB. Da erfolgt dann kein Ausgabe, das man jetzt im Boot-Modus ist oder etwas in der Richtung. Wäre ganz praktisch gewesen, ist aber vielleicht technisch nicht möglich.
Das Ergebnis, Test des hochgeladenen Images
Jetzt kommt der große Augenblick: Funktioniert mein Banana Pi BPI-M6 einwandfrei? Hat das Flashen funktioniert? Wird der M6 booten? Wie sieht das Android Image aus? Was kann man damit machen?Ich trenne also den Banana Pi vom Notebook und schließe ihn wieder an meinem HDMI-Monitor an. Dann gebe ich ihm Strom. Kurz blitzt ein Synaptics-Logo auf (ich glaube, dass kann man mit dem Senary-Tool auch selbst festlegen, habe das aber noch nicht ausprobiert), dann erscheint der Android-TV Schriftzug und schließlich zeigt mir mein Banana Pi den folgenden Bildschirm:
Den Bootvorgang habe ich hier noch einmal für euch als Video festgehalten:
Nach ca. 30 Sekunden ist das Android geladen und der Banana Pi startbereit.
Was das Android Image alles kann, was man damit machen kann und wie sich der Banana Pi BPI-M6 damit schlägt, das erfahrt ihr in meinem nächsten Artikel.
weitere Videos
Für einen ersten Überblick über den Banana Pi BPI-M6 schaut euch mein Mailbag / Unboxing Video an:Update 2023-11-08
Der Support von Banana Pi hat auf mein Feedback rasend schnell reagiert und inzwischen eine englisch-sprachige Version des Senary-Tools herausgebracht. Das macht so vieles einfacher, denn der englischen Sprache dürfte jeder meiner Leser mächtig sein.Ich habe diesen Artikel darum auf die neue, englische Version angepasst. Die alten Abschnitte, die von der ausschließlich chinesischen Version handeln, habe ich zu aufklappbaren Abschnitte gemacht, damit der Lesefluß nicht gestört wird. Leser, die noch die chinesische Version haben, klicken dann einfach auf die kleinen Dreiecke.
Außerdem hat mich der Banana Pi Support darauf aufmerksam gemacht, dass das Image kein Android TV ist, sondern ein Android für Tablets. Warum dann allerdings beim Booten "Android TV" angezeigt wird, ist mir schleierhaft und es ist auch ein bisschen verwirrend. Vom Funktionsumfang passt aber besser Android Tablet. Aber dazu mehr im nächsten Artikel.