Tool zur Koordinaten-Umrechnung
Mit Geo-Koordinaten kann man jeden Punkt auf der Erdoberfläche genau bezeichnen. Für das Standardsystem hat man die Erdkugel (natürlich nur in Gedanken) einmal am Äquator in Nord-Süd-Richtung halbiert und dem Nordteil den Namen
nördliche Halbkugel und der südlichen Hälfte - ja was wohl - natürlich
südliche Halbkugel gegeben. Ausgehend vom Äquator (Nord/Süd 0°) hat man dann die Halbkugeln in jeweils 90 Breitengrade (Latitude / Lat.) unterteilt. Nord 90° ist also am Nordpol und Süd 90° am Südpol.
Dann teilen wir die Erdkugel gedanklich noch in zwei Halbkugeln West und Ost. Nur, wo die Linie ziehen? Aus Traditionsgründen hat man sich für das Observatorium in Greenwich bei London, England entschieden. Dort ist also Null Grad West (oder Ost). Der Nullmeridian, so heißt die Schnittlinie, führt dann genau südlich weiter über Frankreich und Spanien, quer durch Westafrika, durch den Südpol, an Neuseeland vorbei durch den Pazifik, durch Ostasien und über den Nordpol zurück nach London. Ausgehend vom Nullmeridian hat man diese Halbkugeln in jeweils 180 Längengrade (Longitude / Lon.) unterteilt, also von West 180° bis Ost 180°.
So kann man jeden Punkt auf der Erdkugel durch den Breitengrad und den Längengrad bezeichnen. Um einen Ort genau zu spezifizieren, erhöht man einfach die Anzahl der Nachkommastellen. Für Nord, Süd, West und Ost haben sich die engl. Abkürzungen N, S, W und E eingebürgert bzw. für Nord und Ost ein "+" (wird dann aber weggelassen) und für Süd und West ein "-", so dass man es nur noch mit Zahlen zu tun hat, mit denen man dann leichter rechnen kann. So liegt Berlin etwa bei N52.5° und E013.4°, oder kurz "52.5,13.4". Will man genauer werden und z. B. den Alexanderplatz angeben, so erhöht man die Genauigkeit auf N52.522° E013.413°, oder kurz "52.522,13.413". Je mehr Nachkommastellen, desto genauer.
Dies ist das Standardsystem und nennt sich Dezimalgrad. Nun gibt es aber noch viele andere Möglichkeiten, Geo-Koordinaten anzugeben. Diese ineinander umzurechnen, das ist Aufgabe dieses Tools.
Es gibt auch noch einige andere, nicht "offizielle", also proprietäre Koordinatenformate. Hier eine Auswahl:
- Reverse Wherigo Geocache, bspw. "572100 506601 036201" oder "bc8vc i28h5": Eine Spielart beim Geocaching ist Wherigo, bei dem ein "Schatz" mit Smartphone-Unterstützung gesucht wird. Bei dieser Unterart, wird bei der Suche nur die Entfernung zum Ziel angegeben. Die Koordinaten liegen nur verschlüsselt (kodiert) vor. Auf Kryptografie.de lassen sich diese Codes aber zurückrechnen, so dass man direkt die Finalkoordinaten weiß. Diese Codes sind kein offizielles Koordinatenformat.
- What3Words, bspw. "wörter.dicht.ergebnis": Die Betreiber von W3W sind der Auffassung, dass sich Wörter für Koordinaten viel leichter merken lassen als lange Ziffernkolonnen. Und so haben sie eine Datenbank mit Wörtern kreiert, bei dem jede Koordinate auf der Welt durch drei Wörter angegeben werden kann. Die Genauigkeit liegt bei etwa 3 Metern, weil die Welt bei W3W in ca. 57 Billionen Quadrate je 3 x 3 Meter eingeteilt ist. Ohne die Datenbank, in der die vielen, vielen Zuordnungen von Wortkombinationen zu Koordinaten gespeichert ist, ist dieses Format nicht umzurechnen. Dafür wäre die Nutzung der teilweise kostenpflichtigen API (Programmierschnittstelle) nötig. Die Eingabe von W3W-Wörtern und Anzeige des damit verbundenen Ortes ist aber über die W3W-Website kostenfrei möglich.
- Google Map Tiles, bspw. "trtqtsqrrstqrtsrt": Die einzelnen Kacheln für die Google Maps im Browser wurden als 256 x 256 Pixel große .JPG bzw. .PNG-Grafikdateien nach einem bestimmten Muster abgelegt. Die Dateinamen bestehen dabei aus einer Abfolge der Buchstaben q, r, s und t; zum Beispiel kh\17\trtqtsqrrstqrtsrt.jpg und sind abhängig von den Koordinaten des Ortes. Die QRST-Kodierung ist kompatibel mit Software wie qMapMaker. Das QRST-Format wird heute von Google nicht mehr benutzt.
Außerdem gibt es weitere länderspezifische Formate, die hier (noch) nicht umgesetzt sind:
- RGF93 (Réseau géodésique français)
, bspw. "X 6961952 Y 3113533": Das RGF93 (zu deutsch "Französisches geodätisches Netzwerk 1993"), auch Lambert-93, ist das offizielle geodätische System in Frankreich (Mutterland) für alle öffentlichen Bauvorhaben mit einer Fläche von mehr als einem Hektar oder einer maximalen Länge von mehr als 500 m. Der Ort wird durch einen Rechtswert (X, Ost) und Hochwert (Y, Nord) spezifiziert. Empfohlener Konverter: GeoFree.fr
für Frankreich, Belgien, Marokko, Algerien und franz. Übersee-Départements