Windows 10 Tipp: PC morgens schon an, weil von allein aufgewacht. Reaktivierungsgrund unbekannt.

Ich habe mir ein neuen Computer angeschafft, da das Windows 7 auf meiner ollen Kiste, die 15 Jahre ihren Dienst getan hat, einfach out-of-date war: vieles der Software wollte sich aktualisieren und lief dann nicht mehr auf Windows 7 oder die Software ließ sich einfach nicht mehr aktualisieren. Wie zum Beispiel die Browser. Das heißt dann auch: keine Sicherheitsupdates mehr. Es war also an der Zeit, Windows 7 Lebewohl zu sagen und auf mindestens Windows 10 umzusteigen.

Gesagt, getan, aber: Neuer Computer, neues Betriebssystem, neues Problem... Obwohl, was heißt da neu? Ich bin mir fast hundertprozentig sicher, dass das Problem erst jetzt hochgekommen ist und nicht schon seit den ersten Tagen, als ich Windows 10 installiert habe. Vielleicht ist es mit einem Update gekommen?

Denn seit einigen Tagen läuft mein Windows 10-PC bereits, wenn ich zu meinem Arbeitsplatz komme. Und ich habe ihn nicht eingeschaltet. Und ich habe auch keine Katze, Hund, Vogel oder Kind, dass auf die Tastatur gekommen sein kann. Die Maus habe ich ja extra schon ausgenommen, die darf den PC nicht aufwecken, weil ja da schon die kleinste Berührung reicht, vielleicht ja sogar ein schwerer LKW, der am Haus vorbei fährt, wer weiß... darum lieber aus.

Suche mit Powercfg.exe bleibt ergebnislos

Also habe ich mich an meinen alten Blog-Beitrag "Verhindern, dass die Mouse den Computer aus dem Ruhezustand aufweckt" erinnert, wo ich genau schildere, wie man herausfindet, welches Gerät daran schuld war, dass der PC aufgewacht ist - ob nun die Tastatur, oder die Maus, oder ein ominösen "HID-Device".

Doch diesmal nur dieses Ergebnis:
9:51:11.55 d:\ >> powercfg -lastwake Aktivierungsverlaufsanzahl - 1 Aktivierungsverlauf [0] Aktivierungsquellenanzahl - 0
Was soll man denn bitte schön damit anfangen? Die Aussagekraft der Meldung ist ja wohl gleich Null. Wenn ich überprüfe, welche Geräte überhaupt im Stande sind, den Rechner aufzuwecken, weil ich sie noch nicht deaktiviert habe, bleibt nur meine Tastatur:
D:\ >> powercfg -DEVICEQUERY wake_armed Wireless Keyboard Filter Device (001)
Vorher stand noch meine Netzwerkkarte in der Liste. Aber die hatte auch hin und wieder dazu beigetragen, dass der PC aus seinem wohlverdienten (und energiesparenden) Schlaf geweckt wurde, Stichwort Wake on LAN. Also habe ich sie mit powercfg -DEVICEDISABLEWAKE "Geraetename" ausgesperrt.

Aber jetzt ist alles ausgesperrt, außer der Tastatur und die war es nicht, sonst wäre sie bei lastwake aufgetaucht. Wie finde ich jetzt heraus, was meinen PC aufgeweckt hat, um dem Schuldigen den Garaus zu machen?

Die Detektivarbeit beginnt...


Zum Glück gibt es bei Windows einen Dienst, der so ziemlich alles mitprotokolliert, was sich so auf dem System tut. Und es gibt auch ein Programm, mit dem man in diese Protokolle schauen kann, die Ereignisanzeige. Diese rufen wir über das Startmenü auf (dort einfach "Ereig" eingeben).

Und gleich werden wir von unzähligen Einträge erschlagen. Erste Ordnung in das Chaos bringen wird, indem wir links den Pfad Windows-Protokolle / System auswählen. Doch dann ist es immer noch unübersichtlich. Wir wollen nur Einträge, die mit dem Power-Management zu tun haben.

Also klicken wir rechts auf Aktuelles Protokoll filtern und wählen bei Quellen alles ab und dann Power-Troubleshooter an:



Dann sehen wir nur noch die für uns wichtigen Einträge:



Bei den hier aufgeführten Einträgen ist der PC aufgewacht oder er hat sich schlafen gelegt. Klicken wir oben in der Liste einen Eintrag ein, dann erfahren wir Näheres, nämlich eben, ob er hoch- oder runtergefahren ist:

Das System wurde aus einem Standbymodus reaktiviert. Zeit im Energiesparmodus: 2025-02-03T23:0438.274602800Z Reaktivierungszeit: 2025-02-04T04:17:31.835382300Z Reaktivierungsquelle: Unbekannt
Das System wurde also um 04:17 UTC (Lokalzeit Deutschland Winter ist plus eine Stunde) aufgeweckt. Um 05:17 morgens sitze ich gewöhnlich nicht vorm PC. Aber die große Frage ist doch: Wer war das? Die Antwort bleibt mir Windows schuldig, denn es heißt nur: Reaktivierungsquelle: Unbekannt. Na, schönen Dank.

Kann man machen, hilft aber nichts...


Also denke ich mir, dass es eigentlich nur eine Aufgabe aus der Aufgabenplanung von Windows sein kann. Dort kann man nämlich angeben, ob die Aufgabe den PC aufwecken soll, wenn er gerade schläft:




Also schaue ich alle meine Aufgabe durch, ob da nicht irgendwo Computer zum Ausführen der Aufgabe reaktivieren angekreuzt ist. Ist aber nirgends. Also nicht bei meinen normalen Aufgaben. Aber es gibt sicher noch viele systeminterne Aufgaben. Die Liste ist ja recht lang.

Allein schon die Liste der Ordner unter Aufgabenplanungsbibliothek / Microsoft / Windows hat fast einhundert Unterordner, von dem jeder wieder etliche Aufgaben hat.

Da habe ich echt keine Lust, die alle einzeln durchzugehen und zu schauen, ob bei einer Aufgabe vielleicht Computer zum Ausführen der Aufgabe reaktivieren auf aktiv gesetzt ist.


Also schalte ich sie einfach allesamt aus. Eine entsprechende Option finde ich - nach einigem Suchen - in den Energieoptionen, und zwar in dem alten Window 7 -Dialog und nicht den großen weißen Windows 10-Einstellungsfenstern. Die sind nicht einfach zu finden: Zuerst Energiesparplan bearbeiten im Startmenü eingeben, dann im erschienen Dialog Erweiterte Energieeinstellungen ändern anklicken.



Und dort gibt es unter Energie sparen eine Option Zeitgeber zur Aktivierung zulassen, die man auf Deaktivieren stellen kann. Ich lese das so: Ab sofort kann kein Programm mehr den PC reaktivieren, zumindest nicht aus der Aufgabenplanung heraus. Damit sollte das Problem jetzt dann doch eigentlich gelöst sein, nicht?

Am nächsten Morgen...

... ist der PC schon wieder an, bevor ich ihn selbst anschalten kann. Seit Fünf in der Früh' idlet er jetzt schon wieder herum. Die Option tut anscheinend nicht, was sie soll. Mich wundert bei Windows 10 ja schon länger nichts mehr. Da ist alles möglich.

Also geht die detektivische Suche weiter...

Wieder in die Ereignisanzeige. Wieder: Reaktivierungsquelle: Unbekannt beim Power-Troubleshooter. Also einmal die Zeit aufgeschrieben, wann der Weckzeitpunkt war und dann alle Systemereignisse anzeigen lassen. Vielleicht kann ich ja so erkennen, wer schuld am Aufwecken ist.



Kurz vor dem Aufwachen gibt es einen Eintrag von Time-Service mit den Details
Aufgrund eines DNS-Auflösungsfehlers auf "time.windows.com,0x9" konnte vom "NtpClient" kein manueller Peer als Zeitquelle festgelegt werden. In 15 Minuten wird ein weiterer Versuch ausgeführt und das Intervall für weitere Versuche anschließend verdoppelt. Fehler: Der angegebene Host ist unbekannt. (0x80072AF9)
Das macht den NTP-Client von Windows zu meinem neuen Hauptverdächtigen. Ein NTP-Client gleicht die Zeit mit einem NTP-Server ab, und das möglichst genau, weshalb gerne Atomzeituhren hinter NTP-Servern hängen.

Aber warum sollte Windows morgens um 5 unbedingt und ganz ganz dringend die Zeit abgleichen wollen? Kann das nicht warten, bis jemand vor der Maschine sitzt? Das ist ungefähr so, als ob jemand mit dem Megafon mit Alarmsirenen-Funktion durch den Schlafsaal poltert, alle wach macht, nur um zu fragen, ob es jetzt 05:06:37 ist. Nachdem alle wach sind, sagt einer, dass es jetzt 05:06:38 ist. Danach legt sich aber keiner mehr hin, weil alle in den Betten stehen und über die Frage sinnieren, ob das jetzt wirklich nötig gewesen war. In meinem Fall ist es sogar so, dass die Frage sogar komplett umsonst ist, weil noch keiner seine Armbanduhr umgeschnallt hat und die Frage beantworten.

Ich suche also in den Einstellungen unter Datum und Uhrzeit nach einer Option, um die Zeit-Synchronisation nur durchzuführen, wenn der PC schon läuft und dass er nicht extra dafür aufgeweckt werden soll. Kurzum: Gibt es nicht. Vielleicht versteckt sich die Option ja mal wieder an einer völlig abwegigen Stelle, wie es schon bei der fehlenden Sicherheitsabfrage im Explorer, da war die betreffende Option ja auch nicht in den Explorer-Einstellungen zu finden.

Ich schaue auch in der Registry unter Computer\HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\W32Time\Parameters nach, ob ich da nicht irgendetwas Passendes finde, um das Aufwecken bei Zeitabgleich zu verhindern, aber nein, ich werde nicht fündig.

Also schaue ich doch nochmal in der Aufgabenplanung nach... Der Pfad "Microsoft / Windows / Time Synchronisation" hört sich doch viel versprechend an. Dort gibt es zwei Trigger: ForceSynchronizeTime und SynchronizeTime, wobei letzter gar keinen Trigger besitzt. ForceSynchronizeTime hingegen hat einen Trigger, der wurde aber noch nie ausgeführt. Den Trigger selbst kann ich nicht bearbeiten, nicht mit der Aufgabenplanung. Sicherheitshalber deaktiviere ich den ganzen Eintrag einmal. Ansonsten auch hier nichts zu bewegen.

Dann versuche es mit dem Windows-Tool w32tm. Eine "Nicht-Aufwecken-Option" gibt es da auch nicht, nur noch ein paar mehr Informationen:
D:\ >> w32tm /query /verbose /configuration [Konfiguration] EventLogFlags: 2 (Lokal) AnnounceFlags: 10 (Lokal) TimeJumpAuditOffset: 28800 (Lokal) MinPollInterval: 10 (Lokal) MaxPollInterval: 15 (Lokal) MaxNegPhaseCorrection: 54000 (Lokal) MaxPosPhaseCorrection: 54000 (Lokal) MaxAllowedPhaseOffset: 1 (Lokal) FrequencyCorrectRate: 4 (Lokal) PollAdjustFactor: 5 (Lokal) LargePhaseOffset: 50000000 (Lokal) SpikeWatchPeriod: 900 (Lokal) LocalClockDispersion: 10 (Lokal) HoldPeriod: 5 (Lokal) PhaseCorrectRate: 1 (Lokal) UpdateInterval: 360000 (Lokal) FileLogName: (Nicht definiert oder nicht verwendet) FileLogEntries: (Nicht definiert oder nicht verwendet) FileLogSize: 0 (Nicht definiert oder nicht verwendet) FileLogFlags: 0 (Nicht definiert oder nicht verwendet) [Zeitanbieter] NtpClient (Lokal) DllName: C:\Windows\system32\w32time.dll (Lokal) Enabled: 1 (Lokal) InputProvider: 1 (Lokal) CrossSiteSyncFlags: 0 (Nicht definiert oder nicht verwendet) AllowNonstandardModeCombinations: 1 (Lokal) ResolvePeerBackoffMinutes: 15 (Lokal) ResolvePeerBackoffMaxTimes: 7 (Lokal) CompatibilityFlags: 2147483648 (Lokal) EventLogFlags: 1 (Lokal) LargeSampleSkew: 3 (Lokal) SpecialPollInterval: 32768 (Lokal) Type: NTP (Lokal) NtpServer: ptbtime2.ptb.de,0x9 (Lokal) NtpServer (Lokal) DllName: C:\Windows\system32\w32time.dll (Lokal) Enabled: 0 (Lokal) InputProvider: 0 (Lokal)
Die Infos bringen mich allerdings auch nicht weiter. Wer sich über den Eintrag ptbtime2.ptb.de wundert: Ich habe bei der Gelegenheit gleich mal einen anderen NTP-Server gewählt, der nicht so frequentiert ist wie time.windows.com, auf den sich ja alle Windows-Nutzer seit Windows 98 oder so stürzen. Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) hat Ihre Server in Deutschland stehen, da ist dann der Web nicht so weit wie über den großen Teich. Und genau sind die auch, denn schließlich füttern die auch den DCF77-Sender mit ihren Atomuhren, der die Zeit für Funkuhren aussendet.

Was soll eigentlich ein Zeitgeber sein?

Komische Formulierung übrigens: "Zeitgeber". Okay, da gibt (sagt) einem jemand die Zeit. Trotzdem seltsame Übersetzung. "Zeitabgleich" wäre wohl besser übersetzt, aussagekräftiger und nicht so exotisch... das ist doch kein Deutsch: "Zeitgeber".

Kein Wunder, dass ich wieder ewig nach dem richtigen Dienstnamen suchen musste. Nein, der heißt nicht einfach "NTP-Client". Auch nicht Zeitabgleichsdienst, oder Zeitsynchronisation. Nein, der Dienst heißt "Windows-Zeitgeber". Der Dienst "Zeitbroker" ist es auf jeden Fall nicht. Manchmal wäre es bestimmt einfacher, Windows auf englisch zu installieren.

Wenn ich den deaktiviere, dann sollte der Spuk doch vielleicht ein Ende haben. Das heißt, wenn nicht irgendein andere Trigger, den "Windows-Zeitgeber" aufruft.

Deaktivieren* geht allerdings ein bisschen weit. Starttyp "Manuell" sollte ausreichend sein, damit der Dienst keinen Unsinn mehr von allein anstellt:

*nein, geht es nicht - es muss "Deaktiviert" sein, siehe dazu Nachtrag 2025-02-13 am Ende des Artikels



Ich muss ihn halt immer auf "beendet" halten, das heißt: Nachdem ich ihn gestartet und genutzt habe, auch wieder beenden. Von alleine starten geht nicht, wenn der Dienst auf "manuell" steht. Danach heißt es wieder: bis zum nächsten Morgen warten.

Endlich Ruhe!

Am nächsten Morgen komme ich zum PC und er ist aus. Genauso, wie ich es haben will. Und am übernächsten Morgen wieder und am überübernächsten Morgen erneut!

Das hat also was gebracht. Der Windows-Zeitgeber-Dienst war schuld. Was den geritten hat, mitten in der Nacht nach der Zeit zu fragen - was da mal wieder bei Microsoft schief gelaufen ist - bitte fragt mich nicht. Ich bin nur froh, dass der Spuk endlich ein Ende hat. Nach so vielen mit Detektivarbeit verschwendeten Stunden meiner Lebenszeit.

Allerdings bemerke ich auch, dass mein PC jetzt 4 Sekunden vorgeht, da die Uhrzeit sich jetzt überhaupt nicht mehr synchronisiert. 4 Tage, 4 Sekunden. Da würden in einem Jahr ungefähr 6 Minuten zusammenkommen. Nicht schlimm, aber eine genaue Zeit ist halt doch wichtig, wenn man z. B. lokal einen Befehl um 12:00:00 auf seinen Webserver absetzt und dann in den Logfiles dort nachschaut und den Eintrag dort natürlich auch um 12:00:00 erwartet. Wenn nicht alle Uhren synchronisiert sind, dann weichen die Zeiten ab und man muss länger suchen.

Aber es hindert mich ja nichts daran, manuell eine Zeitsynchronisation zu machen. Dazu muss ich nur: Ohne gestarteten Dienst funcktioniert die Zeit-Synchronisation nicht.

Das Ganze packe ich mir in eine Batch-Datei time-sync.cmd:
@echo off cls net start w32time c: cd \windows\system32 w32tm.exe /resync >nul net stop w32time cls echo %date% %time% sleep 2
und erstelle mir eine entsprechende Aufgabe in der Aufgabenplanung:



Den Trigger stelle ich auf "bei Anmeldung" und "Bei einer Arbeitsstationsentsperrung eines Benutzers", denn scheinbar ist eine Anmeldung nach dem Aufwachen für Windows keine richtige Anmeldung. Und dann noch einmal fest auf eine Zeit am Nachmittag. Zwei Updates am Tag sollten mehr als genug sein für eine sekundengenaue Zeit in Zukunft.

Ab jetzt wird die Zeit synchronisiert, wenn ich das will, und nicht, wenn ein verrückt gewordenes Windows es meint zu müssen.

Wer das Ganze gerne noch einmal als Video gezeigt sehen möchte, hier bitte sehr:



Nachtrag 2025-02-13

Ich war wohl zu optimistisch, als ich den Windows-Zeitgeber-Dienst von "Deaktiviert" auf "Manuell" gestellt habe. Als ich das getan hatte, wachte nämlich der PC morgens in der Früh wieder auf, nur jetzt ganz ohne Meldung.

Damit Ruhe ist (wie es schon 4 Tage lang war und jetzt wieder einen Tag lang) muss der Dienst wirklich deaktiviert sein. Weniger reicht anscheinend nicht. Zum Glück können wir auch das mit einer Batch-Datei von der Kommandozeile aus erledigen. Die angepasste time-sync.cmd sieht jetzt so aus:
@echo off cls sc config w32time start= demand net start w32time w32tm.exe /resync net stop w32time echo %date% %time% sc config w32time start= disabled sleep 5
Zum Deaktivieren anfangs einmal im DOS-Fenster (Eingabeaufforderung) oder der Power-Shell laufen lassen. Die Ausgabe sollte dann in etwa so aussehen:
[SC] ChangeServiceConfig ERFOLG Windows-Zeitgeber wird gestartet. Windows-Zeitgeber wurde erfolgreich gestartet. Befehl zum erneuten Synchronisieren wird an den lokalen Computer gesendet. Der Befehl wurde erfolgreich ausgeführt. Windows-Zeitgeber wird beendet. Windows-Zeitgeber wurde erfolgreich beendet. 13.02.2025 8:47:07.52 [SC] ChangeServiceConfig ERFOLG


Nachtrag vom 2025-02-20

Heute morgen war mein PC doch schon wieder an. Okay, es war viele Tage Ruhe und der PC aus, wie er es sein soll, doch heute war er wieder mitten in der Nacht aufgewacht.



Diesmal fällt mir ein Eintrag des Service Control Manager auf: Der Starttyp des Diensts "Background Intelligent Transfer Service" wurde von Automatisch starten in Manuell starten geändert.

Schauen wir uns diesen Dienst doch einmal näher an:



In der Beschreibung steht: "Überträgt Dateien im Hintergrund unter Verwendung von sich in Leerlauf befindender Netzwerkbandbreite. Falls dieser Dienst deaktiviert wird, können von BITS abhängige Anwendungen wie Windows Update oder MSN Explorer Programme und andere Informationen nicht automatisch heruntergeladen werden."

Na, das hört sich doch für mich an, als ob Windows zur nachtschlafender Zeit Updates herunterladen will und deswegen extra den PC aufwecken will, um das zu tun. Ich weiß ja nicht, wie das bei euch ist. Aber bei mir ist die 100 Mbit/s-Leitung selten zu 100% ausgelastet und eigentlich immer genügend Ressourcen für einen zusätzlichen Download. Aber meinen Stromverbrauch muss ich teuer bezahlen.

Da kann ich gut drauf verzichten und deaktiviere den Dienst deshalb. Wüsste auch nicht, dass ich Windows irgendwo dazu mein Okay gegeben hätte. Das wird auch immer frecher und dreister. Mal schauen, ob jetzt Ruhe ist. Und ob die Updates noch gehen. Windows kann ja bei mir nachfragen, wie sich das gehört...

Nachtrag vom 2025-03-06

Heute morgen kam ich zum PC und er lief schon. Noch schlimmer: die Bildschirme waren beide schwarz und auf Standby. Betätigen der Tastatur und Bewegen der Maus hat nichts gebracht, die Bildschirme blieben schwarz. Selbst das Aus- und wieder Einschalten der Monitore war vergebens. Immer noch schwarz.

Da ich meine Arbeit von gestern Abend weiterführen wollte, wollte ich keinen 4-Sekunden-Hard-Power-Off machen. Weil dann hätte ich alle Programme neu starten müssen, Dateien wieder öffnen etc. pp. Also den Rechner in Ruhestand geschickt, kurz gewartet und wieder aufgeweckt. Die Bildschirme immer noch schwarz, trotz Tastatureingabe und Mausgewackel.

Um es kurz zu machen, das Einzige, das half, war die Monitore vom Netz zu nehmen (Netzstecker ziehen) und wieder einzuschalten - zum Glück hängen die Monitore bei mir an der schaltbaren Steckdosenleiste. Dann war alles wieder normal. Aber sehr seltsames Verhalten. Lag es an den Monitoren? Lag es an der APU? Am Mainboard? Am Grafikkartentreiber? Wer weiß...

Was ich sagen wollte: Um 00:02 wurde mein PC geweckt. Mal wieder, ohne das irgendetwas im Systemprotokoll / in der Ereignisanzeige verzeichnet wäre, warum.

Und er hat sich auch nicht wieder Schlafen gelegt, obwohl ich 20 Minuten als Timeout in den Energieoptionen eingetragen hatte. Nach dieser Zeit Nichtstun sollte sich der PC wieder schlagen legen. Hat er aber nicht. Wenn das ständig so ist, dann läppert sich das bei den Strompreisen in Deutschland.

Diesmal habe ich Windows Update in Verdacht, weil da heute ein Update gefahren wurde. Und nach ein wenig stöbern finde ich im Gruppenrichtlinieneditor im Pfad Computerkonfiguration / Administrative Vorlagen / Windows-Komponenten / Windows Update und dort der Eintrag "Windows Update-Energieverwaltung aktivieren, um das System zur Installation von geplanten Updates automatisch zu reaktivieren":



Gibt an, ob Windows Update die Windows-Energieverwaltungsfeatures verwendet, um das System automatisch aus dem Ruhezustand zu reaktivieren, wenn Updates verfügbar sind, deren Installation geplant ist.

Windows Update reaktiviert das System nur dann automatisch, wenn Windows Update für die automatische Installation von Updates konfiguriert ist. Wenn sich das System beim Erreichen des Installationszeitpunkts im Ruhezustand befindet und Updates installiert werden müssen, verwendet Windows Update die Windows-Energieverwaltungsfeatures, um das System automatisch zu reaktivieren und die Updates zu installieren.

Darüber hinaus reaktiviert Windows Update das System und installiert ein Update, wenn ein Installationszeitlimit erreicht wird.

Das System wird nur reaktiviert, wenn zu installierende Updates verfügbar sind. Wenn das System zum Zeitpunkt der Reaktivierung durch Windows Update mit Akkus betrieben wird, werden keine Updates installiert, und das System wird nach 2 Minuten automatisch in den Ruhezustand versetzt.

Na, das hört sich doch höchst verdächtig an und macht Windows-Update gleich mal zum Hauptverdächtigen. Also wird der entsprechende Eintrag deaktiviert.

Mal schauen, wie sich das in jetzt in Zukunft mit dem ungewollten Aufwachen verhält. Wenn es nicht besser wird, deaktiviere ich die automatischen Windows-Updates ganz. Wäre vielleicht eh gescheiter, vor jedem Windows-Update sicherheitshalber einen Wiederherstellungspunkt zu erstellen. Man liest soviel davon, dass Windows-Updates Systeme zerschießen und die dann nicht mehr starten...

Nachtrag vom 2025-03-14

Windows 10 nervt mich immer mehr. Denn schon wieder ist mein Rechner heute morgen gestartet. Solche Probleme hatte ich unter Windows XP bis 7 nie (vorher ging Hibernate glaube ich nicht). Ich fühle mich nicht mehr als Herr über meine Hardware, sondern entmachtet von Microsoft, die mit meinen Rechner anstellen was sie wollen, ohne bei mir vorher nachzufragen. Langsam werde ich wütend.

Heute komme ich an den PC und mal wieder ist er schon an und hat unnötigerweise Strom verbraucht, meinen Geldbeutel belastet und die Umwelt verschmutzt. Es ist jetzt zwar nicht mehr jeden Tag, aber wenn das öfter passiert, läppert sich das. Zum Glück kommen das Selbst-Aufwachen nur noch selten vor, vielleicht einmal die Woche. Das aber auch nur durch meine bisherigen Bemühungen, die mich viel Zeit und Ärger gekostet haben.

Aber sei es wie es sei - ich muss der Sache wieder versuchen, auf den Grund zu gehen. Diesmal zeigt die Ereignisanzeige an:
Das System wurde aus einem Standbymodus reaktiviert. Zeit im Energiesparmodus: 2025-03-13T20:02:00.114130900Z Reaktivierungszeit: 2025-03-13T23:51:30.685312000Z Reaktivierungsquelle: Unbekannt
Da das UTC-Zeiten sind, bedeutet das: Ich habe den Rechner um 21:02 (lokal) schlafen gelegt und er ist von allein um 00:51 aufgewacht. Dann blieb er bis heute morgen an und hat nutzlos Strom verbraten. Was mich besonders ärgert, ist, dass er sich dann nicht wieder schlafen gelegt hat. Denn schließlich habe ich das so definiert. Das er nach 20 Minuten Idle in den Ruhezustand geht:



Aber nein, er wacht ungefragt auf und legt sich dann auch wieder nicht schlafen, sondern schmeißt fröhlich mein Geld zum Fenster raus. So bleibt mir wirklich nur, die Stromsünder ausfindig zu machen und zu eliminieren. Weil wieder hinlegen schafft er ja nicht.

Aber dieses §%&§$%&§&! Windows 10 sagt mir noch nicht einmal, woran es liegt. So das ich lange, lange danach suchen muss, was Windows 10 falsch macht. Das ist kein Betriebssystem, das ist ein User-Foltersystem!

Mit der PowerShell mit Administratorrechten und folgendem Befehl kann man sich alle Aufgaben ausgeben lassen, die Option "Computer zum Ausführen der Aufgabe reaktivieren" aktiviert haben. Andere Aufgaben sollten den Computer nicht aufwecken können.
PS D:\> Get-ScheduledTask | Where-Object { $_.Settings.WakeToRun -eq $true } TaskPath TaskName State -------- -------- ----- \Microsoft\Windows\.NET Framework\ .NET Framework NGEN v4.0.30319... Disabled \Microsoft\Windows\.NET Framework\ .NET Framework NGEN v4.0.30319... Disabled \Microsoft\Windows\InstallService\ WakeUpAndContinueUpdates Disabled \Microsoft\Windows\InstallService\ WakeUpAndScanForUpdates Disabled \Microsoft\Windows\SharedPC\ Account Cleanup Disabled
Bei mir sind all diese Aufgaben deaktiviert (siehe State), werden also nicht ausgeführt. Es sollte also nicht an einer Aufgabe liegen. Aber woran liegt es dann?

Eine andere Möglichkeit sind sogenannte Aktivierungszeitgeber, auf englisch und besser merkbar: "Waketimers":
PS D:\> powercfg /waketimers Im System sind keine Aktivierungszeitgeber aktiv.
Nichts. Lieber noch einmal checken, ob ich evtl. neue Hardware habe, die den PC aufwecken könnte:
PS D:\> powercfg /devicequery wake_armed Wireless Keyboard Filter Device (001)
Nein, nur die Funktastatur. Und auf der möchte ich eigentlich auch eine Taste drücken können, um den Computer aufzuwecken.

Wake-On-LAN ist bei mir auch aus, und würde eigentlich auch unter "wake_armed" aufgeführt werden. Und "lastwake" zeigt normalerweise das Gerät an, dass den PC aufgeweckt hat.
PS D:\> powercfg -lastwake Aktivierungsverlaufsanzahl - 1 Aktivierungsverlauf [0] Aktivierungsquellenanzahl - 0
Nur leider zeigt es nichts an, zumindest nichts, was weiterhelfen würde.

Ich habe dann versucht, im Ruhezustand USB-Geräte aus- und wieder einzustecken, nicht, dass das vielleicht den PC wieder aufwecken würde. Aber das funktioniert: der PC schläft weiter. Erst, als ich eine Taste auf meiner Tastatur drücke, wacht er wieder auf:
PS D:\> powercfg -lastwake Aktivierungsverlaufsanzahl - 1 Aktivierungsverlauf [0] Aktivierungsquellenanzahl - 1 Aktivierungsquelle [0] Typ: Gerät Instanzpfad: USB\VID_045E&PID_07A5\a&4854ad4&0&2 Anzeigename: Beschreibung: USB-Verbundgerät Hersteller: (Standard-USB-Hostcontroller)
Beim "Geisterweckereignis" gab es ja nicht einmal eine Quelle. Nimmt man das "Aktivierungsquellenanzahl - 0" wörtlich, dann gab es gar keinen Aufwecker.

Sollte Windows 10 jetzt so verkorkst und schlechter als Windows 7 sein, dass man den Ruhezustand schlicht nicht mehr zuverlässig benutzen kann? Dieser Eindruck muss sich ja zwangsläufig bei diesem Systemverhalten aufdrängen.