Windows 10 Tipp: Kontextmenue wird automatisch ausgeblendet bei mehr als 15 markierten Dateien gleichzeitig


Ich habe mir ein neuen Computer angeschafft, da das Windows 7 unter meiner ollen Kiste, die 15 Jahre ihren Dienst getan hat, einfach out-of-date war: vieles der Software wollte sich aktualisieren und lief dann nicht mehr auf Windows 7 oder sie ließ sich nicht mehr aktualisieren. Wie zum Beispiel die Browser. Das heißt auch keine Sicherheitsupdates mehr. Es war also an der Zeit, Windows 7 Lebewohl zu sagen und auf mindestens Windows 10 umzusteigen.

Gesagt, getan, aber: Neuer Computer, neues Betriebssystem, gleiches wiederkehrendes Problem: Wenn ich viele Dateien im Explorer (oder auch im Total Commander) markieren und dann rechtsklicke, fehlen Einträge im Kontextmenü, welches dann erscheint. Ich habe es ausprobiert: Wenn mehr als 15 Dateien markiert sind, dann ist das Kontextmenü unvollständig.

So zum Beispiel der Eintrag meines selbstgeschriebenen Programms CoolFTPUpload, mit dem ich meine Dateien (wie diese hier) via FTP auf meinen Webserver hochlade. Und ich will häufiger mal mehr als 15 Dateien gleichzeitig hochladen, zum Beispiel, wenn es zahlreiche neue Bild-Dateien zu einem Artikel gibt.

Windows meint aber, mich beschützen zu müssen und blendet die Einträge im Kontextmenü aus, wenn es nicht genau weiß, was das Programm dahinter macht. Es könnte ja sein, dass dann 100 mal die große Grafik-Suite gestartet wird und den Rechner überlastet?

Das ist übrigens nicht erst seit Windows 10 so, das gab es auch schon unter Windows 7. Soweit ich mich erinnern kann, war unter Windows XP die Welt diesbezüglich noch in Ordnung und der User frei und selbst für seine Taten verantwortlich.

Was aber, wenn ich trotzdem mehr als 15 Dateien gleichzeitig hochladen, zippen oder dergleichen will? Es gibt ja durchaus sinnvolle Szenarien, damit das geht. Um die alte Freiheit wiederzubekommen, müssen wir den Registrierungseditor bemühen und dort einen Eintrag machen.

Das geht ganz einfach, indem wir die Windows-Taste drücken und danach die Anfangsbuchstaben "reg" eingeben und dann den Registrierungseditor anklicken.

Kleine Warnung an dieser Stelle: Nicht einfach irgendwelche Werte im Registrierungseditor ändern oder löschen, denn das kann das Windows-System nachhaltig schädigen, so dass es nicht mehr richtig funktioniert. Also bitte sehr vorsichtig sein und alles doppelt überprüfen.


Im Registrierungseditor hangelt wir uns den Pfad Computer\HKEY_CURRENT_USER\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Explorer.
In diesem Verzeichnis (und nicht etwa einem Unterverzeichnis) legen wir einen neuen DWORD-Wert an: Rechtsklicken in freiem Bereich rechts, wo die ganzen Werte stehen, dann "Neu" anklicken, dann "DWORD-Wert (32 Bit)" auswählen. Es erscheint ein neuer Wert "Neuer Wert #1", den wir editieren können.

Hier geben wir den Wert-Namen "MultipleInvokePromptMinimum" ein, drücken Return und machen dann einen Doppelklick auf den Eintrag. Dann können wir den Wert an sich angeben: Klicken wir auf "Dezimal" für normale Zahlen und geben wir z. B. 1000 ein, so dass das Kontextmenü auch bei wirklich vielen Dateien noch erscheint. Das Ergebnis sollte dann in etwa so aussehen:



Jetzt können wir die Sache noch einmal im Explorer ausprobieren und siehe da: das Kontextmenü erscheint auch bei mehr als 15 markierten Dateien:



Problem gelöst. Bevormundung gestoppt. Freiheit wiedererlangt.

Wer das Ganze gerne noch einmal als Video haben möchte, hier bitte sehr:



Und hier kann man die .reg-Datei herunterladen, die den entsprechenden Registrierungseditor-Eintrag automatisch erledigt. Einfach herunterladen und ausführen bzw. doppelklicken.