MP3-Player "My little Baby Boom Box" bzw. "Der Brüllwürfel"

Eigentlich war ich ja auf der Suche nach einem MP3-Modul für den Arduino, um es vielleicht in meinen Countdown-Wecker einzubauen und mich dann alternativ mit meiner Lieblingsmusik wecken zu lassen, aber ich bin da wieder von weg gekommen, weil das Gehäuse eh schon gestopft voll war und die Melodien eigentlich zum Wecken reichen.


Ich habe mich für ein einfaches, billiges Modul entschieden, dass nach vier Wochen bei mir eintrudelte. Es gibt auch teuerere Versionen, bei denen man dann auch die Lieder per SPI-Schnittstelle vom Arduino aus ansteuern kann, dafür kommt dies ganz ohne zusätzlichen Mikrocontroller aus.

Links auf der einseitigen Platine ist der Einschub für eine Micro-SD-Karte, unten links die Anschlüsse für die Stromversorgung (3.6 bis 5V, 6V gehen aber scheinbar auch noch gut durch) und rechts unten für den Lautsprecher. Bis 2 Watt soll das kleine Platinchen auf die Speaker bringen.

Oben rechts gibt es noch ein 6-fach-Lötpad, das jeweils GND und Data für 3 Buttons heruasführt, mit denen man den MP3-Player bedienen kann: Ganz unten links in der Ecke befindet sich noch eine LED, die beim Abspielen blinkt und im Pause-Modus stetig leuchtet.

Damit wäre auch schon die gesamte Funktionalität des MP3-Players erläutert. Zwei Stück davon haben mich übrigens nur 1.46 Euro gekostet, das Stück also nur 73 Cent.

Eine Anleitung sucht man übrigens vergebens, was welcher Knopf macht, muss man durch Probieren herausfinden. So kommt man auch darauf, dass die verwendete FAT-formatierte 2 GB-Mikro-SD-Card einwandfrei funktioniert und die MP3s wohl nach Draufkopier-Reihenfolge abgespielt werden. Diese dürfen im Hauptverzeichnis oder in einem Ordner liegen.


Ich erinnerte mich an ein altes würfelförmiges Gehäuse mit einer Kantenlänge von 8 cm, in dem mal ein Wecker steckte, der aber leider ziemlich schnell den Geist aufgab - das LCD fiel aus. Da mir das Gehäuse gut gefiel und auch gut und einfach zu öffnen war, habe ich es damals nicht weggeworfen, sondern aufbehalten.

Der Würfel ist rundherum geschlossen, halt nur mit einem Loch für das LCD. Da könnte ich doch das Modul unterbringen und den Lautsprecher aus dem Loch heruausschauen lassen.


Lautsprecher hatte ich auch noch ein paar und ein passender war schnell gefunden. Da es ein bisschen doof aussah mit dem schwarz / weiß Kontrast von der Lautsprecher-Membran und dem ansonsten weißen Würfel, habe ich ein Stück Mikrofaser-Tuch ausgeschnitten und vor das Loch geklebt und dahinter dann den Lautsprecher - mit reichlich Heißkleber, damit es auch gut hält.


Ich weiß nicht mehr, ob diese kleine Schaltung mit RGB-LED, Elko und Widerstand aus diesem Wecker kam oder aus irgendeinem China-Gadget. Aber ich fand, dies ließe sich doch ganz gut auch in dem Gehäuse unterbringen und würde für ein paar Lichteffekte sorgen und den Würfel in allen möglichen Farben "glühen" und blinken lassen.

Außerdem habe ich noch ein Adapter, an dem eine Mikro-USB-Buchse war, gekappt (hoffentlich fällt mir nicht irgendwann doch noch ein, wozu ich das hatte und mir fehlt das Kabel dann) und mit reichlich Heißkleber fixiert. Hier kann dann eine USB-Powerbank an den Mikro-USB-Anschluss angesteckt werden, um die Boombox mit Strom zu versorgen.


Als das erledigt war, kam mir die Idee, doch auch gleich die ursprüngliche Batterieversorgung wiederzubeleben. Ein kurzer Test ergab, dass auch die 6V, die die Batterien zusammen ergeben der Schaltung nicht schadet und so wurde hier eine parallele Stromversorgung angelötet. Ich darf nur nicht vergessen, die Batterien herauszunehmen, bevor ich den Brüllwürfel mit USB betreibe. Aber das Geblinke wird mich schon dran erinnern.

An die drei Doppel-Pads für die Steuerung habe ich drei Mikro-Taster angelötet, die ihren Platz in einer kleinen Lochrasterplatine fanden. So konnte ich die Platine in eine in das Gehäuse gesägte Öffnung schieben und mit Heißkleber fixieren. Hier befanden sich zuvor die Einstellknöpfe für den Wecker, die nicht mehr gebraucht werden. Außerdem war das noch der einzige freie Platz.


Apropos Platz: Eine Kleinigkeit war schon noch frei. Der Platz, der ursprünglich für die beiden Knopfzellen vorgesehen waren, um den Wecker im Notfall mit Strom zu versorgen, wenn die 4 Hauptbatterien leergeduldet waren. Hier konnte ich eine Öffnung in der Breite der SD-Karte "dremeln" und das MP3-Modul so von innen hineinschieben (und wieder mit Heißkleber fixieren), dass man hier ganz komfortabel an die SD-Karte herankommt.

Ein leichter Druck auf die Karte gibt sie frei und man kann sie dann tauschen oder am PC mit neuen Liedern bespielen.

Auf dem Foto ist links oben auch der Mikro-USB-Anschluss zu sehen. Hier befand sich vorher der Ein/Aus-Schalter des Weckers.



Ist die Stromversorgung hergestellt, spielt die Baby Boom Box die MP3s der Reihe nach ab und glüht und blinkt dabei fröhlich in allen Farben.

Durch den geringen Stromverbrauch von etwa 100 mA bei normaler Lautstärke dürfte die Box mit Batterien ca. 10 Stunden durchhalten, mit einer kleinen USB-Powerbank (3000 mAh bei 5V) etwa 30 Stunden und mit einer großen (10000 mAh) zwei Wochen lang von Montag bis Freitag jeweils 10 Stunden am Tag.

In dem folgenden Video stelle ich die fertige Baby Boom Box vor - bewegte Bilder sagen doch mehr als 1000 Worte: