Gehäuse für Umbau "Gameboy aus Mini-Arcade-Automaten" mit Fusion 360 entwerfen
Vor ein paar Wochen war ich auf der it-sa, der Messe für IT Security in Nürnberg. Freikarte gegen Newsletter-Anmeldung hörte sich nach einem guten Deal an. Es war dann auch recht interessant, auch wenn viele Stände mehr Schein als sein waren und auf Show gemacht haben. Es war aber schnell herauszufinden, wer wirklich Ahnung hatte und wer nur so tat. Es kamen aber auch einige interessante Gespräche mit Ausstellern (und auch anderen Besuchern) zustande.Ein Stand hatte auf Retro gemacht und eine Atari 2600 Flashback Retro-Konsole aufgestellt und davor eine Couch auf die man sich setzen konnte und eine Runde eines der 120 eingebauten Spielen zocken konnte. Das habe ich natürlich gleich wahrgenommen und eine runde Centipede gespielt. Und das ganz Retro mäßig auf einem kleinen schwarz-weiß Fernseher, der dafür aufgestellt war. Auf dem schwarz-weiß Fernseher stand dann noch ein Mini Arcade Automat der echt niedlich aussah und mein Interesse weckte.
Irgendwann kam dann auch der Aussteller an und wir haben uns eine Weile unterhalten und dann drückte er mir eine weiße Pappschachtel in die Hand mit den Worten dass ich mir das verdient hätte weil ich ja den Highscore in Centipede geknackt hätte. In der Pappschachtel war dann genau dieser kleine niedliche Mini Arcade Automat. Ich habe mich riesig über das Geschenk gefreut. Zu Hause habe ich es natürlich gleich ausgepackt und ausprobiert und gespielt. Die Spiele sind gar nicht mal schlecht und auch der Bildschirm ist für ein Werbeschenk erstaunlich gut. Bei 240 Spielen sind natürlich auch viele eher langweilige dabei, aber die Perlen unter den Spielen machen echt Spaß.
Das Ding hat nur ein kleines Problem: es sieht genau aus wie ein Arcade Automat, nur geschrumpft und in klein. Das heißt aber auch dass der Joystick im rechten Winkel abgewickelt zum Bildschirm ist. Das allerdings lässt sich herzlich schlecht steuern und man hat seine Hand immer vor dem Bildschirm, weil man damit ja den Joystick steuern muss. Da es mir mehr um das Spielen als um das Anschauen ging, habe ich beschlossen den Automaten umzubauen, also sozusagen flachzulegen und aus dem Automaten eine Art Gameboy zu machen.
Dafür habe ich das Gehäuse aufgeschraubt in der Mitte zerteilt, den Bildschirm ausgebaut und das Joystick Panel ausgebaut und das ganze dann flach in die untere Gehäuseschale geklebt. Das Joystick Panel ist unten flach mit Platine und ließ sich gut auf das Batteriefach mit Klebeknete kleben. Der Vorteil dabei: man kann es lecht in der Höhe variieren, indem man mehr oder weniger Knete nimmt.
Damit der Bildschirm nicht in der Luft hängt, habe ich es mit zurecht geschnittenen Klebesticks versucht, die ich zuerst unten mittels Turbo-Feuerzeug heiß gemacht und an die Unterseite geklebt habe. Danach habe ich die Spitzen erhitzt und den Bildschirm möglichst gerade gehalten, während der Heißkleber erstarrte. Das ergibt zum Schluss eine sehr stabile Grundlage. Kann aber auch sehr schmerzhaft werden, wenn man mit einer Fingerspitze in den kochend heißen Kleber langt, so mir passiert. Ich glaube, das nächste mal mess ich das aus und drucke dann eine kleine 3D-Box mit den richtigen Abmessungen.
Nun musste nur noch eins her: ein passender Deckel der Ausschnitte hat für das Display und das Control Panel. Dazu wollte ich ein Gehäuse in 3D designen und mit meinem 3D Drucker ausdrucken. bisher hatte ich immer Open SCAD benutzt, aber da unter anderem Rundungen im Gehäuse vorhanden sind, die sich so einfach nicht mit Open SCAD modellieren lassen, habe ich mich dazu durchgerungen das ganze mit Fusion 360 zu versuchen. Da hatte ich schon Youtube-Videos gesehen, wo das abrunden von Kanten kinderleicht aussah. In Open SCAD ist das schon mehr Arbeit.
Dieser Blogeintrag soll nun davon handeln, wie ich als sozusagen blutiger Anfänger in Fusion 360 meine ersten Schritte gemacht habe und was mir dabei aufgefallen ist, also was intuitiv zu bedienen war, und worüber ich gestolpert bin.
Bevor ich aber auf die Einzelheiten in Fusion 360 eingehe, hier erst einmal ein Video, das in bewegten Bildern vorstellt, was ich vorhabe und was dabei herausgekommen ist. Im Video lässt sich das doch besser visualisieren und rüberbringen als mit zweidimensionalen Fotos:
Design mit Fusion 360
Anstatt hier auf umständliche Weise mit vielen Worten wenig zu erklären, möchte ich hier im Blog nur mit Stichpunkten angeben, was meine Stolpersteine bzw. Erkenntnisse waren und danach in einem Video direkt in der Software Autodesk Fusion 360 vorführen, was ich damit meine.Es geht schließlich um eine dreidimensionale Welt, in die wir uns begeben, und da ist die eher eindimensionale Sprache nicht das optimale Transportmittel.
- Willkommen in der dreidimensionalen Welt, allerdings nicht nur 3D
- Trotzdem müssen wir in 2D anfangen, Stichwort: Skizze
- "Extrudieren" (Wände hochziehen) macht es 3D
- Genaues Positionieren ist nicht so einfach, dazu brauchen wir Hilfslinien
- Teile und Herrsche! (Zerteilen, markieren, hochziehen)
- Konstruktions (Hilfs-) Linien vs. zerteilende Linien
- Und wie ändere ich jetzt meine Extrusionshöhe? (Die Timeline)
- Abstände messen mit dem Messwerkzeug ist umständlich
- Der Slicer meckert: ungültiges Modell (Fehlersuche)